
Baby-Sitting | Bang Boom Bang | The Big Lebowski | Der Bingo-Palast | Blade| The Blair Witch Project | Das Bovenbad | Der Boxer | Boys Don't Cry | Breakfast of Champions | Brendan trifft Trudy |
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B: Sandra Liénart; D: Cécile Bolsaie, Thibaut Engels, Sylvie Gruber, Sofian Kharroubi, Pierre Canove; K: Vincent van Gelder; R: Isabelle Bocken
Die Eltern gehen aus und die älteste Tochter muss widerwillig auf die jüngeren Geschwisster aufpassen. Das vorgeschlagene Spiel "Eltern und Kinder" artet bald in Chaos aus...
Dieser nette Kurzfilm zeigt unter dem Deckmantel des Humors die kleinen Probleme die es so in einer Familie geben kann. Die Kinder lassen ihre angestaute Wut über ihre Eltern mal so richtig an ihrer grossen Schwester aus...
Muss man nicht unbedingt gesehen haben...
(Gesehen auf dem 49. Filmfestival Mannheim/Heidelberg)
Humorvoll mit ernstem Hintergrund
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B: Stefan Holz, Peter Thorwarth; D: Oliver Korittke, Markus Knüfken, Ralf Richter, Diether Krebs, Alexandra Meldel, Martin Semmelrogge; K: Eckhard Jansen; M: Rainer Kühn; R: Peter Thorwart
Da sag noch einer eine deutsche Komödie könne nicht lustig, intelligent und überraschend sein.
Mal abgesehen von dem Titel stimmt an diesem Streifen einfach alles. Selten habe ich so im Kino gelacht.
Der ständig bekiffte Keek bekommt Schwierigkeiten. Sein Kumpel Kalle, mit dem er eine Bank ausgeraubt hat und der ohne zu singen in den Knast ging will seinen Anteil an der Beute. Doch Keek hat so gut wie alles beim Wetten verloren...
Aus dieser Grundidee entwickelt sich eine abstruse Situation nach der nächsten. Der Zuschauer wird immer wieder von unvorhergesehenen Einfällen und witzigen Szenen überrascht, so dass nie Langeweile aufkommt und die Mundwinkel ständig nach oben zeigen.
Sicherlich der lustigste Film, den ich seit langem gesehen habe.
Ein abgedreht witziges Feuerwerk
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B: Ethan Coen, Joel Coen; D: Jeff Bridges, John Goodman, Julianne Moore, Steve Buscemi, John Turturro, David Huddleston; K: Roger Deakins; M: Carter Burwell; R: Joel Coen
Der Dude packt das! Die Filme bei denen man sich fragt, warum?, wieso das alles?, sind doch immer noch die besten! Die Coen-Brüder haben sich wieder einmal selbst übertroffen. Skurrilität abwechselnd mit Bildästhetik und Brüllender Komik machen diesen Film zu meinem bisherigen Highlight des Jahres.
Wer John Goodman als wahnsinnigen Vietnam-Veteran, John Turturro als Bowling-Gott Jesus und Steve Buscemi als trotteligen Donny geshen hat, der möchte am liebsten gleich nochmal ins Kino! Die Story braucht hier nicht erzählt zu werden, denn um die geht es nicht. Worum es geht? Um gar nichts!? Egal! Dieser Film bietet hervorragende Unterhaltung.
Einzigartig!
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B: Jason Sutton; D: Kelly MacDonald, Freddy Jones, Jason Hughes, Miriam Margolyes; K: Kjell Vassdal; M: Mark Thomas; O: House!; R: Julian Kemp
Linda arbeitet im etwas heruntergekommenen La Scala. Das frühere Kino beherbergt heute einen Bingo-Saal in dem sich hauptsächlich ältere Menschen einfinden. Als nicht weit entfernt der neue Mega-Bingo-Palast eröffnet wird müssen alle im La Scala um ihre Existenz fürchten. Doch Linda hat eine ungewöhnliche Gabe, die helfen könnte alles zum Guten zu wenden, wäre da nur jemand dem sie sich anvertrauen könnte. Z.B. der smarte Zahlenansager Gavin, oder kann man der gierigen Tante Beth trauen?
Britische Millieukomödien sind sind seit einiger Zeit auch öfter bei uns im Kino zu finden und auch recht erfolgreich. Das liegt sicher an dem wunderbar trockenen Humor und den einfachen, liebenswerten Charakteren, die man dort findet. Immer haben sie es schwer und stets nehmen sie es leicht und nicht allzu ernst. So auch in Der Bingo-Palast. Schräge aber liebenswerte Menschen tummeln sich hier. Die guten und nicht ganz unbekannten Darsteller füllen den Film mit Leben und die tollen Regieeinfälle, die immer mal wieder eingestreut werden sorgen für kurzweilige Unterhaltung.
Ein wenig Unbefriedigendes bleibt allerdings, denn man hat das Gefühl hier hätte noch mehr herausgeholt werden können. Der Bingo-Palast reicht leider nicht ganz an seine Vorgänger wie z.B. Ganz oder gar nicht heran.
Trotzdem gut!
(Gesehen auf dem 49. Filmfestival Mannheim/Heidelberg)
Charmante Underdog-Komödie
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B: David S. Goyer; D: Wesley Snipes, Stephen Dorff, Kris Kristofferson, Udo Kier; K: Theo Van de Sande; M: Mark Isham; R: Stephen Norrington
Hey! Das hat Spass gemacht. Das Blut spritzt, Körper explodieren und ab und zu ein cooler Spruch. So einfach kann kurzweilige Unterhaltung sein.
Für Fans von Udo Kier lohnt sich der Film auch, denn wie gewohnt ist er einfach brilliant, sei die Nebenrolle auch noch so klein.
Blade ist Vampirjäger, obwohl er doch fast selbst ein 'homo nocturnis' ist. Nur durch ein Serum, gegen das er almählich immun wird, kann er seiner Vampirnatur widerstehen. Geworden ist er zu dieser Kreatur, weil seine Mutter kurz vor seiner Geburt gebissen wurde. Er wurde geboren, seine Mutter starb. Grund genug alle Vampire vernichten zu wollen.
Blade ist bestimmt kein brillanter Film, aber er ist ein Beispiel dafür, wie man auch aus bescheidenen Mitteln einen adäquaten Film bewerkstelligen kann. Die SFX sind nicht up-to-date, stets aber ausreichend und wirken nie billig.
Die Schauspieler füllen ihre Rollen gut aus. Snipes ist cool, Dorff ist böse, die Frauen sehen sexy aus - also genau das was der geneigte Action-Horror Zuschauer sehen will.
Positiv aufgefallen ist der Soundtrack (Schnelle Beats und harte Techno-Klänge), der sehr gut zu den Bildern harmoniert.
Spritzige Vampirkiller-Story mit dem nötigen Humor
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B: Daniel Myrick, Eduardo Sanchez; D: Heather Donahue, Michael Williams, Joshua Leonard; K: Neal Fredericks; M: Tony Cora; R: Daniel Myrick, Eduardo Sanchez
Durch den unglaublichen Erfolg in den USA hierzulande von den Medien schon vor dem Start breitgetreten, geht dem deutschen Kinofan leider eine ganze Dimension des Films verloren. Mitlerweile dürfte es jedem klar sein, dass The Blair Witch Project kein Dokumentarfilm ist, kein "echtes" Material enthält, sondern ein äußerst geschickt vermarkteter Low-Budget Film.
So sind es auch nicht umwerfende Spezialeffekte, Stars oder ein toller Sound, die diesen Film hervorheben.
Lässt man sich ein auf die Geschichte, dass diese Darsteller keine sind, sondern eine Dokumentation über eine amerikanische Hexenlegende drehen wollen, bei der sie verschollen sind und nun ihr später gefundenes Filmmaterial gezeigt wird, so lehrt einem dieser Film das Gruseln, wie es nur wenige Filme können.
Dabei wird eigentlich nichts Gruseliges oder Schreckliches gezeigt. Alles Schreckliche spielt sich in der Fantasie der Zuschauers ab. Wenn die im Wald Verirrten nachts im dunklen Zelt sitzen und wie die Zuschauer nur die Schwärze vor Augen haben, von seltsamen Geräuschen aus dem Wald umzingelt, wird die Gänsehaut ein Dauerzustand.
Da zeigt sich, dass ein Film hauptsächlich von seiner Idee, seiner Story lebt. Der Rest ist die Geschicklichkeit der Inszenierung.
Ich fürchte mich nun allerdings (jedoch nicht so sehr wie während des Films) vor den ganzen Nachahmerfilmen. Hollywood will Geld verdienen und wenn wir Pech haben wird bald ein Haufen Low-Budget Filme auf uns zu rollen, die als einziges Qualitätsmerkmal aufweisen, dass sie billig sind.
Gott sei Dank ist es nur ein Film
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B: Mirjam Boelsums, Lony Scharenborg; K: Ruud Monster, Stefano Bertacchini; O: Bovenbad; R: Mirjam Boelsums, Lony Scharenborg
Ein Schwimmbad in Holland. Ein Tag. Hier schwimmen alle. Babyschwimmen, Schwangerenschwimmen, Kinderschwimmen, Familienschwimmen, Nacktbaden, Anfängerkurs fuer Erwachsene, Behindertenschwimmen, Wassergymnastik für Rheumakranke, Seniorenschwimmen. Man redet miteinander, hat Spass oder auch Angst vorm Wasser.
Die vermeintlich nüchtern objektive Kamera schaut dem Treiben zu und es macht einfach Vergnügen dabeizusein. Da plaudern Schwangere über ihre Sorgen, alte Menschen über Einsamkeit, Babys lachen, Kinder weinen, Omis tratschen und Schwule flirten. Und bei all dem empfindet man eine tiefe Sympathie für die Menschen und bekommt einen kleinen Einblick in die bunte Niederländische Kultur. Man spürt Toleranz und Offenheit, gewinnt Eindrücke von Problemen mit Alter und Krankheit. Und das alles nur beim Blick in ein Schwimmbad. Faszinierend.
(Gesehen auf dem 49. Filmfestival Mannheim/Heidelberg)
Interessanter Einblick in die Niederländische Gesellschaft
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- B: Jim Sheridan, Terry George;
D: Daniel Day-Lewis, Emily Watson; K: Chris Menges;
M: Gavin Friday, Maurice Seezer; O: The Boxer; R:
Jim Sheridan
Zugegeben: in diesen Film bin ich nicht wegen
meines Interesses an der Nordirland - Thematik sondern wegen der
beiden Hauptdarsteller gegangen. Daher war es positiv für mich
das die Haupthandlung auch die Beziehung des Ex-IRA Mannes Danny Flynn
zur Tochter Maggie des lokalen IRA-Bosses darstellte. Wir haben es
hier mit einer starken Liebesgeschichte zu tun, die ihre besondere
Dramatik aus der politischen Situation bezieht.
Nach 14 Jahren
Gefängnis in seine Heimat Belfast zurückgekehrt will Danny
neu anfangen, seine Karriere als Boxer fortsetzen und auch seine
damalige Liebe Maggie zurückgewinnen. Er will nichts mehr mit der
IRA zu tun haben, was sich allerdings als sehr schwierig herausstellt,
denn Neutralität wird von einigen schon als Parteilichkeit
für den Gegner angesehen. Über das Boxen versucht Danny
seine alte Schuld abzubüßen und gleichzeitig eine neue
Anerkennung zu finden. Im gemeinsamen Boxunterricht von Protestanten
und Katholiken sieht er eine Chance zur Heilung von Wunden. Die Liebe
zu Maggie macht die Situation nur noch schwieriger, da sie inzwischen
mit einem IRA-Häftling verheiratet ist und ihr daher als "Frau
eines Gefangenen" von der IRA eine andere Beziehung "verboten"
ist.
Die hervorragende Schauspielerleistung in jeder noch so
kleinen Rolle läßt das alles Realität werden.
Ein
Film ,der einen mitnimmt. Nichts für zarte Gemüter.
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B: Kimberly Peirce, Andy Bienen ; D: Hilary Swank, Cloë Savigny, Peter Sarsgaard; K: Jim Denault; M: Nathan Larson; R: Kimberly Peirce
In diesem Film geht es um Intoleranz. Homosexualität ist hier der Aufhänger für einen kompromisslosen Blick hinter die Kulissen der US-amerikanischen (auch unserer) Gesellschaft. Nicht die Wohlsituierten oder Mittelständler sind hier die Hauptfiguren, sondern die Verlierer, die Gescheiterten.
Kimberly Pierce inszniert die (wahre) Geschichte der Lesbe Teena Brandon, die sich als Junge verkleidet um Frauen anzumachen mit einer dokumentarischen Härte, dass es einem ziemlich anders wird, als es zur Vergewaltigung kommt.
Das ist kein Film für einen munteren Abend. Ein Film der mit viel Gefül zu tun hat. Mit engstirnigem Hass, mit Sehnsucht nach Liebe und Akzeptanz, mit Verzweiflung.
Hauptdarstellerin Hilary Swank hat sich ihren Golden Globe hart verdient. Jetzt wird es schwer für sie werden so eine fantastische Leistung zu wiederholen, geschweige denn zu übertreffen.
Wie ein Schlag in die Magengrube
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B: Alan Rudolph, Kurt Vonnegut Jr.; D: Bruce Willis, Albert Finney, Nick Nolte; K: Elliot Davis; M: Mark Isham; R: Alan Rudolph
Also ich hab mich prima amüsiert, aber dieser Film ist sicher nicht jedermans Geschmack.
Zunächst zum Plot: Der erfolgreiche, aber deprimierte Autohändler Wayne Hoover sucht nach dem Sinn des Lebens. Weit entfernt lebt der total abgehalfterte leicht verrückte Schriftsteller Kilgor Trout, der nach Jahrzehnten von Veröffentlichungen in Groschenheften und Pornoblättern zum Festival der Künste in die Kleinstadt eingeladen wird, in der auch Hoover lebt.
Hört sich irgendwie nicht sehr aufregend an, oder? Ist es auch nicht. Aber die Geschichte und das typisch, amerikanische Alltagsleben wird auf eine so skurrile und überdrehte Art erzählt, das man irgendwie fasziniert und gebannt immer mit einem leichten Schmunzeln auf die Leinwand starrt.
Bruce Willis zeigt wieder, dass er auch gut spielen kann und Albert Finney als vor sich hin brabbelnder Schriftsteller ist herrlich.
Philosophisch oder schwachsinnig? Auf jeden Fall mal was anderes als ewiges Hollywood Mainstream-Kino
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B: Roddy Doyle; D: Peter McDonald, Flora Montgomery; K: Ashley Rowe; M: Richard Hartley; O: When Brendan met Trudy; R: Kieron J. Walsh
Der verklemmte Träumer Brendan ist Lehrer für Geschichte und singt im Kirchenchor. Außerdem ist er Filmfan. Ansonsten sorgt er eher für Langeweile oder Mitleid bei seinen Mitmenschen. Da lernt er ganz unverhofft die quirrlige Trudy kennen. Die stellt sein Leben völlig auf den Kopf.
Roddy Doyle hat mal wieder ein beschwingtes Drehbuch abgeliefert, das Kieron J. Walsh ebenso beschwingt umgesetzt hat. Romantik, Witz und Skurrilitäten angereichtert mit einigen Filmzitaten sorgen bei diesem Streifen für Kurzweil und Wohlbefinden.
Besonders erfrischend die unglaublich natürliche und attraktive Hauptdarstellerin. Sie bringt die Trudy ganz locker rüber und sorgt so dafür, dass der Film auch bei einigen abgedrehten Einfällen immer realistisch bleibt.
Ein Film bei dem man spürt, dass die Beteiligten einfach gute Laune hatten und diese weitergeben wollten. Kleine Längen werden an anderer Stelle durch Spritzigkeit ausgeglichen. Ohne viel Aufhebens mit symphatischem Humor.
Leicht und locker
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