
Cast Away - Verschollen | Chicken Run - Hennen rennen | Der Chill Factor | Closer |
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B: William Broyles Jr.; D: Tom Hanks, Helen Hunt; K: Don Burgess; M: Alan Silvestri; O: Cast Away; R: Robert Zemeckis
Chuck Noland ist ständig im Zeitdruck. Mit Leib und Seele arbeitet er für FedEx. Er ist so im Stress, dass er sogar das weihnachtliche Geschenkeaustauschen mit seiner Lebensgefährtin Kelly im Auto auf dem Weg zum Flughafen durchführen muss. "Ich bin gleich wieder da" sagt er noch zu ihr bevor er ins Flugzeug steigt, doch da hat er sich gründlich getäuscht. Sein Flugzeug stürzt ab und er stranded allein auf einer unbewohnten Insel. Nun hat er alle Zeit der Welt ...
Robinson-Filme gab es ja nun schon genug. Daher wurde hier versucht noch radikaler als die Vorbilder zu sein: keine Musik, nur der einsame Mann und seine Insel. Dabei gelingt es zwar den Kontrast zwischen der hektischen Zivilisation und der Ruhe und Einsamkeit der Insel darzustellen, allerdings hat der Film auch seine Längen und kann nicht über die ganzen fast 2 1/2 Stunden fesseln. Das scheitert nicht an Tom Hanks, der wirklich wieder eine ganz ausgezeichnete Leistung abliefert. Er gibt den souveränen Zivilisationsmenschen genauso glaubwürdig wie den ausgehungerten, fast ganz verrückten Verwilderten. Ein Paar schöne Drehbucheinfälle halten den Zuschauer auch während der für heutiges Hollywood-Kino ungewohnt stillen und langen Inselsequenz bei Laune. Das Ende des Film fällt dann eher konventionell, aber doch realistisch und glücklicherweise nicht völlig verkitscht aus.
Herrausragend ist neben Hanks Leistung die Absturzszene. Sie ist unglaublich temporeich und konsequent umgesetzt. Ansonsten sollte man von Cast Away aber nicht zuviel erwarten. Der große Jubel ist doch deutlich übertrieben - nur weil mal einer die Musik weglässt ...
Starker Tom Hanks, ansonsten Durchschnitt
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B: Peter Lord, Nick Park, Karey Kirkpatrick; Stimmen: Mel Gibson, Julia Sawalha, Miranda Richardson; K: Tristan Oliver, Dave Alex Riddett; M: Harry Gregson-Williams, John Powell; O: Chicken Run; R: peter Lord, Nick Park
Die Hühner einer Legehennenfarm wollen aus ihrem `Gefängnis' in die Freiheit entfliehen, allen voran die unbeugsame Ginger, die sich auch durch wiederholte `Einzelhaft' nicht von ihren Ausbruchversuchen abbringen lässt. Als der Hahn Rocky zufällig in der Farm landet keimt neue Hoffnung: Rocky kann fliegen! Doch die Farmbesitzerin Mrs. Tweedy hat finstere Pläne.
Das erste Knet-Abenteuer von Nick Park und Kollegen in Spielfilmlänge ist einfach wunderbar. Durchweg staunt und/oder lacht man über die vielen Einfälle. Wenn man Wallace und Gromit mag ist Chicken Run ein Muss! Auch wenn es insgesamt etwas an der Liebe zum Detail zu fehlen scheint, dass man aus den früheren Filmen kennt hat man hier nun eine größere Vielfalt an Figuren zum Ausgleich.
Den kleinen Zuschauern wird allerdings der ein oder andere Witz sicher entgehen.
Zum Brüllen komisch
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B: Drew Gitlin, Mike Cheda; D: Cuba Gooding Jr., Skeet Ulrich, Peter Firth, David Paymer, Hudson Leick; K: David Gribble; M: John Powell, Hans Zimmer; O: Chill Factor; R: Hugh Johnson
Dieser Film ist ein gutes Beispiel für einen gut gemeinten aber gescheiterten Versuch ein Buddy-Road-Movie zu machen.
In der Essenz geht es darum, das ein neu entwickelter chemischer Kampfstoff, der immer schön gekühlt werden muss, von den beiden freiwillig unfreiwilligen Helden mit verschiedenen Transportmitteln und unter Lebensgefahr vor den bösen Bösen in Sicherheit gebracht wird.
Bis es allerdings zu der Verfolgungsjagd kommt muss der Zuschauer eine ca. 30 minütige Einleitung erdulden. Schon in dieser Einleitung gibts es einige seltsame Zeit- und Genresprünge.
Die Bösen stellen sich durch den ganzen Film hinweg reichlich blöd an. Wie gut, dass da die Helden nicht viel schlauer sind, so dass die Verfolger ihnen recht dicht auf den Fersen bleiben.
Der Film strotzt nur so vor unlogischen Szenen und den idiotischsten Storyeinfällen. Die Autoren dachten wohl so könne man die Spannung aurfecht erhalten und all die dramaturgischen und inszenatorischen Schwächen des Films ausgleichen. Weit gefehlt. Immerhin gibt es ein paar nette Effekte, die allerdings heutzutage nur noch up to date zu nennen sind. Alle Darsteller sind ziemlich schlecht. Zu lachen gibt es allerdings 'ne Menge, jedoch nicht über die von den Machern beabsichtigten Passagen, die ringen dem Zuschauer meist nur ein müdes Lächeln ab, sondern vielmehr über die grotesken und zahlreichen Schwachsinnigkeiten sowie logischen Fehler.
Alles in allem: Geldverschwendung.
Unfreiwillig komischer Actionfilm-Versuch
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B: Tina Gharavi, Annelise Rodger; D: Annelise Rodger; K: Toshiaki Ozawa; M: Nicola Lumley, Jon Howard; R: Tina Gharavi
Ein Experimenteller Kurz-Dokumentarfilm über das Coming-out der lesbischen Annelise bei dem Interview mit und Szenen aus dem Leben von Annelise mit Fiktionen aus ihrer Phantasie vermischt werden.
Den Film hatte ich mir einfach interessanter vorgestellt. Immerhin hat die Regisseurin Tina Gharavi vor dem Film erklärt, dass die Stelle an der Annelise ihrer Mutter erzählt, dass sie homosexuell ist nur Fiktion ist. Gemerkt hätte ich das sonst nicht, da nur exquisite Kenntnisse des Newcastle-Dialekts dazu ermächtigt hätten. Ich glaube, dass sagt schon einiges über diesen Film aus.
Ruhige Intervieaufnahmen werden gegen hektische Diskoszenen geschnitten. Wummernde Musik. Ruckelnde, verwaschene Bilder, wieder Interwiefetzen. Minutenlange Großaufnahme der rauchenden Mutter nach dem fiktiven Coming-out usw.
Diese Art von Film ist mir eindeutig zu intellektuell, vielleicht kann ja der ein oder andere damit etwas anfangen. Filmtechnisch sicher einen Blick wert.
(Gesehen auf dem 49. Filmfestival Mannheim/Heidelberg)
Zu experimentell für mich
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