
East Is East | EDtv | Eine wie keine | Ein einfacher Plan | Eiskalte Engel | E-M@il für Dich | End of Days - Nacht ohne Morgen | Es begann im September | eXistenZ | Das Experiment |
-
B: Ayub Khan-Din; D: Om Puri, Linda Bassett, Jordan Routledge, Archie Panjabi, Emil Marwa, Chris Bisson, Jimi Mistry, Raji James, Ian Aspinall; K: Brian Tufano; M: Deborah Mollison; R: Damien O'Donnell
Die englisch-pakistanische Familie Khan hat's nicht leicht. Der traditionelle, im Islam verwurzelte Vater will nur das Beste für seine sieben Kinder. Bis auf einen können die jedoch mit dem Islam nicht so recht etwas anfangen und genießen heimlich ihre Jugendzeit in den Siebzigern. Als der Vater zwei seiner Söhne verheiraten will, wollen die sich ihm nicht länger widerspruchslos unterwerfen.
Das ansich ernste Thema wird mit viel Humor und teilweise fast Slapstick artigen Gags unterhaltsam vermittelt. Dabei verliert die Regie nie die Balance.
Die unbekannten Schauspieler sind durch die Bank hervorragend und helfen so ganz beachtlich die sehr realistiche Szenerie nicht unglaubwürdig werden zu lassen. Denn auch wenn es viel zu lachen gibt, so wird hier doch das schwierige Thema der Integration in eine fremde Gesellschaft treffend und verständlich beleuchtet.
Witzige Millieukomödie mit ernstem Hintergrund
up
-
B: Lowell Ganz, Babaloo Mandel; D: Matthew McConaughey, Jenna Elfman, Woody Harrelson, Martin Landau, Dennis Hopper ; K: John Schwartzman; M: Randy Edelman; R: Ron Howard
Der Dokumentarsender True-TV braucht höhere Quoten. Die Idee: 24 Stunden live aus dem Leben eines netten, gutaussehenden Normalos.
Falls dieser Film eine Medienkritik sein sollte, so muss man ihn eher als harmlos beschreiben. Als Unterhaltung ist er jedoch rundum gelungen. Matthew McConaughey verkörpert den nicht sehr klugen, aber netten Ed perfekt und Martin Landau hat einen weiteren Oscar als bester Nebendarsteller verdient.
Das was die Zuschauer von True-TV fasziniert fesselt auch den Kinobesucher: Der tägliche Kampf mit dem ganz normalen Leben.
Gewürzt mit der richtigen Dosis Humor ist der Film ein kurzweiliges Vergnügen.
Unterhaltsames Real-TV
up
-
B: R. Lee Fleming Jr.; D: Freddie Prinze Jr., Rachel Leigh Cook, Matthew Lillard, Anna Paquin; K: Francis Kenny; M: Stewart Copeland; O: She's all that; R: Robert Iscove
Die Geschichte vom hässlichen Entlein kennt ja jeder, so ist auch zur Story nicht mehr zu sagen.
Routiniert inszeniert mit ausreicheind Komik und Herzschmerz ohne sich von der breiten Filmmasse abzuheben ist der Film doch recht unterhaltsam, wenn man Serien wie Dawsons Creek oder Beverly Hills mag.
Positiv fällt die niedliche Hauptdarstellerin Rachel Leigh Cook auf.
Süße Teenieromanze
up
-
B: Scott B. Smith; D: Bill Paxton, Billy Bob Thornton, Bridget Fonda; K: Alar Kivilo; M: Danny Elfman; O: A Simple Plan; R: Sam Raimi
Wer kennt nicht Tanz der Teufel, Die Armee der Finsternis, oder die erfolgreichen Serien Herkules und Xena? Für all das steht der Name Sam Raimi. Und nun macht der einen solchen Film. Kein Splatter, keine Götter und Dämonen. Die sind hier überflüssig. Denn wie wir alle wissen gibt es genug Böses in den Menschen selbst.
Also, was würden wir denn tun, wenn wir 4 Millionen Dollar fünden nach denen keiner sucht? Abgeben? Warum denn nicht erstmal behalten und abwarten was passiert? Hört sich einfach an? Aber nicht, wenn gleich drei Menschen davon wissen...
Und so folgt nach einer Panne die nächste, das Misstrauen wächst und die Abgründe der menschlichen Seele tun sich auch bei einfachen Kleinstadtbewohnern auf.
Sam Raimi zeigt, dass er auch anders kann. Ohne große Effekte bringt er die Story voran, verdichtet die Atmosphäre auch mit Hilfe der ruhigen Kameraführung.
Die ganze Stimmung erinnert allerdings sehr stark an Fargo von den Coen-Brüdern. Was nicht heissen soll, hier wurde einfach nachgemacht. Aber ein weing abgeschaut wohl doch.
Eine besondere Erwähnung hat noch Billy Bob Thornton verdient. Seine Darstellung als Looser und Dorftrottel ist nuanciert und schlichtweg Oscar-reif.
Rabenschwarzer Thriller mit Fargo-Atmosphäre und hervorragenden Schauspielern
up
-
B: Roger Kumble; D: Sarah Michelle Gellar, Ryan Phillippe, Reese Witherspoon, Selma Blair; K: Theo van de Sande; M: Edward Shearmur; O: Cruel Intentions; R: Roger Kumble
Die Story ist wohlbekannt, denn es handelt sich hier um ein Remake von Gefährliche Liebschaften. Allerdings wird die Geschichte diesmal in unserer Zeit aus der Sicht von Teenagern erzählt. Das gelingt Roger Kumble auch sehr gut.
Unterstützt wird er dabei durch die doch überraschend gute Leistung seiner jungen und recht unbekannten Darsteller.
Von Beginn an amüsiert man sich prächtig über die ungewöhnlich vulgäre Sprache, die herrliche Boshaftigkeit der Hauptcharaktere und die zynisch, sarkastische Atmosphäre.
Da sich der Film etwas zu sehr auf die reichste Oberschicht konzentriert werden eigentlich die ganz normalen Teenagerprobleme schlicht vergessen, so dass der Film den Bezug zur heutigen Lebenssituation verliert, was den Unterhaltungswert (für die älteren Zuschauer) jedoch keineswegs mindert.
Mit dem Ende war ich jedoch nicht völlig zufrieden. Der Biss des Films ist hier etwas verlorengegangen.
Sexy und böse
up
-
B: Miklós László, Samson Raphaelson, Nora Ephron, Delia Ephron; D: Tom Hanks, Meg Ryan; K: John Lindley; M: George Fenton; O: You've got mail; R: Nora Ephron
Da ist sie also, die erste Hollywood-Romanze bei der sich die Liebenden über den Computer kennenlernen. Sowas läßt das Chatter-Herz höher schlagen. Leider nicht bis ganz nach oben.
Klar Meg Ryan ist süß (ist sie ja immer) und Tom Hanks ist auch prima, aber dem Film fehlt zeitweise das Gespür für das richtige Tempo.
Es wird sich zunächst viel Zeit genommen, die Charaktere vorzustellen, den Rahmen zu schaffen und auch den harten Wettbewerb der beiden buchhandelnden Protagonisten auszuleuchten. Vielleicht zuviel Zeit, denn dagegen fällt das eigentliche "sich-verlieben" der beiden ziemlich kurz aus und - schwupps - sind wir schon am Happy End. Das ist doch irgendwie etwas unbefriedigend.
Doch es gibt viel zu lachen und gegen Ende natürlich auch zu weinen
Die Herzschmerzdosis stimmt, aber Schlaflos in Seattle war besser.
up
-
B: Andrew W. Marlowe; D: Arnold Schwarzenegger, Gabriel Byrne, Robin Tunney, Udo Kier; K: Peter Hyams; M: John Debney; O: End of Days; R: Peter Hyams
Da ist nun also endlich ein Film der so richtig zur allgemeinen Weltuntergangs- und Milleniumshysterie passt. Es wird auch nicht der letzte bleiben, allerdings ist End of Days vom Starttermin her gut platziert. Dabei ist er aber verwunderlicher Weise der einzige Film der sich richtig mit dem Weltuntergang ausseinandersetzt. Die neunte Pforte und Stigmata sind eher im Occulten angesiedelt. Erstaunlich, ich hätte gedacht für appokalyptische Themen wäre der Markt recht groß.
Wie auch immer, Schwarzenegger hat hier sicherlich eine der interessanteren Rollen seiner Laufbahn. Unser "Retter" ist nämlich ziemlich runtergekommen und glaubt auch nicht (mehr) an Gott. Wenn man die ganze Sache mit Gott und Satan mal akzeptiert, dann behandelt der Film das Thema recht konsequent und schlüssig. Satan kommt, um die Welt zu erobern und das einzige was retten kann ist der Glaube an Gott. Den findet unser Held natürlich, allerdings doch recht spontan.
Ansonsten krachts und schepperts was die aktuelle Technik so hergibt und die Effekte sind durchweg überzeugend. Es wurde auch gut daran getan, des Teufels wahre Gestalt nur kurz und wenig detailliert zu zeigen, denn diese ist eben besser der Fantasie des Zuschauers überlassen. Gabriel Byrne mit seinem satanischen Grinsen ist allerdings eine überzeugende Anregung. Und Udo Kier, der auf debile Klein-Nebenrollen abboniert ist sorgt ebenfalls für unangenehme Stimmung.
Als Actionfilm also eine runde Sache mit einigen netten Schreckmomenten und stimmiger Atmosphäre.
Drohende Apokalypse mit reichlich Action
up
-
B: Allison Burnett; D: Richard Gere, Winona Ryder; K: Changwei Gu; M: Gabriel Yared; O: Autumn In New York; R: Joan Chen
Ein alternder Macho mit Bindungsängsten trifft auf eine lebenslustige, todkranke, engelsgleiche 22-jährige. Wird ihre Liebe Krankheit und Angst besiegen? Das Schicksal nimmt seinen Lauf ...
Zunächst das Positive: eine exzellente Kamaraführung lässt den Zuschauer in wunderschönen Bildern schwelgen. Selten hat man New York in so schönen herbstlichen Farben zu sehen bekommen.
Ansonsten fehlt dem Film deutlich an Spannung und Tempo. Der Humor kann sich nicht so recht zwischen trocken und unfreiwillig entscheiden, wobei die teilweise bekloppten Dialoge eher letzteres betonen. Z.B.: Sie wurde vor kurzem von ihm betrogen, darauf Er:"Erlaube mir dich zu lieben", Sie:"Ich bin so leer", Er:"Hab Vertrauen". Naja.
Richard Gere IST der Macho schlechthin und Winona Ryder ist eigentlich schon unerträglich kindlich naiv und zuckersüß. Eine ordentliche Vorstellung.
Die Story wälzt sich geradezu in Klischees. Lächerlich fast die Liebesszene. Schon interessant wie sich die Leute so ihre Schlafzimmer einrichten: eine Milchglasscheibe am Bettrand lässt ja wohl jeden Feng-Shui Berater entsetzt aufstöhnen.
Für Leute mit Herbstdepressionen und erheblicher Tränenproduktion bei Kitschfilmen eine todsichere Empfehlung.
Nur was für Hardcore-Fans der Kitsch-Romantik
up
-
B: David Cronenberg; D: Jennifer Jason Leigh, Jude Law, Willem Dafoe, Ian Holm; K: Peter Suschitzky; M: Howard Shore; R: David Cronenberg
In einer recht nahen Zukunft, in der die Spielebranche große wirtschaftliche Macht inne hat, präsentiert die Spieledesignerin Allegra ihre neueste Entwicklung eXistenZ. Während der Vorstellung des Spiels wird sie von einem Attentäter angeschossen. Sie flieht, weil sie auch in ihrer Firma Gegner befürchtet. Um sicherzugehen, dass ihr Spiel nicht mit einem Virus infiziert wurde muss sie eXistenZ selber spielen.
Cronenberg entwirft eine sehr bizarre Zukunft, die leider von seiner Vorliebe für organische Seltsamkeiten dominiert wird. So sind die Gamepads der Zukunft genetisch hergestellt und auf eine gewisse Art lebendig. Man stöpselt sich über seinen Bioport (eine Art Loch im unteren Rückenbereich) in das Gamepad. Dieses "Ding" erinnert vom Aussehen eher an Geschlechtsteile. Auch der Bioport soll wohl so eine Art Zweitvagina darstellen, denn dauernd fummelt jemand daran herum, schmiert es ein oder steckt was (nabelschnurähnliches Kabel, Finger) hinein. Ständig werden im Film irgendwelchen mutierten Fischen oder Echsen Organe entnommen oder in ihnen herumgewühlt.
All dies ekelerregende Zeugs lenkt leider von der fessendeln, aber verwirrenden Vielschichtigkeit des Films ab. Denn als Allegra ihr Spiel beginnt klinkt sie sich dort gleich in ein weiteres ein, so dass der Zuschauer und auch die Protagonisten bald nicht mehr wissen was eigentlich hier das Spiel und was die Realität ist.
Allerdings verlässt man doch recht irritiert das Kino, denn es wird nicht klar ob Cronenberg uns etwas mitteilen will, dass Computerspiele Realitätsflucht sind und wir deshalb lieber die Finger davon weglassen sollen (das wär ja wirklich albern), oder ob er uns einfach verwirren will.
Schauspielerisch bleiben Jennifer Jason Leigh und Jude Law eher blass. Toll dagegen Willem Dafoe und Ian Holm, die aus ihren kleinen Nebenrollen einges herausholen.
Alles in allem also ein Film für diejenigen die mal wieder verstört aus dem Kino gehen wollen.
Irritierend und eklig - nicht jedermans Sache
up
-
B: Don Bohlinger, Christoph Darnstädt, Mario Giordano (nach seinem Roman Black Box); D: Moritz Bleibtreu, Christian Berkel, Timo Dierkes, Justus von Dohnanyi, Maren Eggert, Lars Gärtner, Oliver Stokowski; K: Rainer Klausmann; M: Alexander Bubenheim; R: Oliver Hirschbiegel
Tarek, Ex-Journalist und Taxifahrer, braucht Geld. Er meldet sich für einen 14-tägigen Test mit der Absicht nebenbei seiner alten Zeitung eine Story zu verkaufen. Zwei Wochen lang sollen 20 Männer Wärter und Gefangene spielen. Was sich harmlos anhört wird schon bald zu einem Härtetest für die Psyche der Beteiligten.
Ja, so eine reale Begebenheit ist natürlich meist ein prima Filmstoff. Da kann man vor oder nach dem Film kurz darauf hinweisen, dass alles so, oder so ähnlich tatsächlich schonmal passiert ist. So gab es 1971 an der amerikanischen Stanford Universität das sogenannte Stanford-Prison-Experiment, bei dem 24 Männer zwei Wochen lang eine Gefängnissituation spielen sollten. Nach sechs Tagen wurde abgebrochen, da die Situation zu eskalieren drohte.
Sowas kann sich ein Film, der möglichst viel Publikum anziehen möchte natürlich nicht leisten. Wie in der Romanvorlage steht hier die Eskalation auf dem Programm.
Dabei fängt der Film recht vielversprechend an. Die einzelnen "Insassen" werden vorgestellt und leicht unter die Lupe genommen. Was geht in den Leuten vor? Warum meldet man sich zu so einem Test? Und auch der ersten Tage im "Knast" sind prima umgesetzt. Wie das anfängliche Witzeln über die Situation ganz langsam in eine beklemmende Atmosphäre wechselt nimmt auch den Zuschauer gefangen. Doch leider fehlen dann die tieferen Einblicke in die Charaktere. Alles läuft nach Schema. Der Journalist will eine Story und provoziert. Und der Rest der Mannschaft verhält sich schlicht Typengerecht. Man will ja das Massenpublikum nicht verwirren. So gibt es den Sadisten, den Looser, den Coolen ...
Das Ende verlässt dann völlig den anfänglichen Weg, Menschen in einer Extremsituation zu zeigen. Platt und effekthascherisch naht der große Showdown. Das ist nicht nur traurig, dass finde ich auch bedenklich. Denn so geht nun der Zuschauer mit dem Gedanken nach Hause "Wow. Echt cooler Streifen. Voll krass."
Ziemlich seltsam und für die Handlung völlig überflüssig ist dann noch die eingeflochtene Liebesgeschichte. Sie dient im Grunde nur dazu, dass der Kinogast sich ab und zu etwas erholen kann.
Nachdem nun die wichtigsten Mängel abgehandelt sind, noch ein Paar positive Dinge: die Schauspieler sind alle prima. Es ist immer schön im Kino unverbrauchte Gesichter zu sehen. Und: die Spannungskurve stimmt.
Als fesselnde Abendunterhaltung zu empfehlen, mehr nicht.
Spannend, aber inkonsequent
up
last update on