
Der Pakt der Wölfe | Palmetto | Payback | Perfect Blue | Ein Perfekter Mord | Pi | Pleasantville |
-
B: Stéphane Cabel, Christophe Gans; D: Samuel Le Bihan, Vincent Cassel, Emilie Dequenne, Monica Bellucci, Mark Dacascos; K: Dan Laustsen; M: Joseph LoDuca; O: Le Pacte des Loups; R: Christophe Gans; FSK: ab 16
Chevalier de Fronsac und sein indianischer Freund Mani sind im Auftrag König Ludwigs unterwegs um seltsame Mordfälle in der Provinz Gevaudan zu untersuchen. Dort treibt angeblich eine furchtbare Bestie ihr Unwesen. Stets sind es Frauen, denen die Gedärme herausgerissen werden. Neben seinem Auftrag hat der Chevalier aber auch die schöne Marianne und die verführerische Sylvia im Sinn.
Die Atmosphäre ist wunderbar. Zu Beginn wird man mit toll gefilmten Aufnahmen und stimmungsvollen Bildkompositionen in den Bann gezogen. Doch die Hoffnung auf einen spannenden Film legt sich schon bald, denn der Anspruch gleichzeitig Kostümschinken, Gruselfilm, Liebesdrama und Verschwörungsthriller zu drehen scheitert kläglich. Der Regisseur und damit auch der Zuschauer kann sich einfach nicht konzentrieren, um was es eigentlich nun geht. So wird von allem was zusammengestückelt. Hier mal eine wahnsinns Kampfszene mit Matrix-Zeitlupen-Effekten, dann ein bisschen Erotik und ab und an mal etwas Monster und Intrige eingestreut. Man wird einfach nicht warm mit den Charakteren, fühlt sich nicht gegruselt, das Drama geht einem am ... vorbei und lachen muss man auch noch über einige unfreiwillig komische Szenen. Warum zum Henker läuft der Bösewicht gerade in der Showdown-Szene mit Schwert unterm Umhang rum, wo er doch sonst nur harmlos ist? Er hat wohl das Drehbuch gelesen!
Wer mal wieder sehen will, wie mans eben nicht macht: Bitte schön!
Zuviel gewollt
up
-
B: James Hadley Chase, E. Max Frye; D: Woody Harrelson, Elisabeth Shue, Gina Gershon, Rolf Hoppe,Michael Rapaport; K: Thomas Kloss; M: Klaus Doldinger; R: Volker Schlöndorff
Ich geb's ja zu, ich mag Elisabeth Shue. Sie verdreht in diesem Film nicht nur Woody Harrelson, sondern auch einem Teil des männlichen Publikums den Kopf. Obwohl die Hauptfigur des Films eigentlich von Woody Harrelson verkörpert wird, steht und fällt der Film mit ihr. Ich hab mich richtig gut unterhalten und war einige male vom Handlungsverlauf überrascht. Palmetto ist ein echt guter, teilweise schwarzhumoriger Krimi der klassischen Art: Harry Barber, frisch aus dem Knast, ergreift die anscheinend günstige Gelegenheit ein kleines Startgeld fürs neue Leben zu verdienen und stolpert dabei natürlich über allerlei Unwegsamkeiten.
Man ist von Schlöndorff ja eigentlich anspruchsvolleres gewohnt, aber warum muss es denn auch immer Anspruch sein. Ich hab lieber Unterhaltung ohne Anspruch, als Anspruch ohne Unterhaltung.
up
-
B: Donald E. Westlake, Brian Helgeland, Terry Hayes; D: Mel Gibson, Gregg Henry, Maria Bello, Deborah Unger, Kris Kristofferson, James Coburn; K: Ericson Core; M: Chris Boardman; R: Brian Helgeland
Tja, da wollte Mel Gibson endlich mal so richtig böse sein und bekommt dann doch Angst um sein Image.
Der Film beginnt spannend und bedrückend. Der `Held' spricht nicht viel und ist ein echtes Arschloch. Er ist dreist, unfreundlich und -höflich.
Doch gegen Ende des Films wird uns dieser Typ immer sympathischer und ein lockerer Ton, den wir aus Lethal Weapon kennen hält Einzug (muss wohl daran liegen, dass das letzte Drittel nachgedreht wurde). Ab hier wirkt die Brutalität des Films aufgesetzt und unnötig. Sozusagen als reine Befriedigung der Actionfans.
Payback hätte das Potential zu einem düsteren Kultfilm gehabt, doch wie so oft in Hollywood hat die Furcht vor dem Verlust des mühsam erlangten Images erheblichen Einfluss auf die konsequente Umsetzung einer Idee oder Vision. So bleiben eben auch die Bösen liebenswert und einem Happyend kann in Ruhe entgegengegähnt werden.
Für diesen Film bedeutet das eine Einreihung in die endlos lange Serie von passablen Actionthrillern.
Ganz nett, aber übertrieben brutal
up
-
B: Sadayuki Murai, Yoshikazu Takeuchi (Roman); Stimmen: Carin Tietze; K: Hisao Shirai; M: Masahiro Ikumi; R: Satoshi Kon; FSK: ab 16
Mima singt erfolgreich in der Girlband Cham. Ihre Manager haben großes mit ihr vor und so bekommt sie eine kleine Rolle in einer Mystery-Fernsehserie. Doch mit ihrem kurzfristigen Austreten aus der Band sind die Fans ganz und gar nicht einverstanden. Mima bekommt es mit der Angst zu tun und fühlt sich verfolgt, als sie im Internet eine Homepage mit persönlichen Gedanken von ihr findet. Bald darauf exlpodiert eine Briefbombe in den Händen ihres Managers ...
Die Storyidee des Films ist wirklich gut, doch Roger Cormans Vergleich des Films mit Hitchcock halte ich doch für leicht überschätzt. Sicher hat der Film sehr starke Momente, doch gegen Ende ist man einfach nur noch verwirrt, ob und wann nun Phantasie oder Realität gezeigt werden. Da ist es fast erstaunlich, dass die Auflösung dennoch so gut gelingt.
Faszinierend sind vorallem die Zeichnungen. Die Hintergründe sind umwerfend detailiert ausgearbeitet. Dagegen stehen im Kontrast die schlicht gehaltenen Charaktere die zudem geradezu minimalistisch animiert sind. Das hat eine ganz eigene Wirkung.
Fans des Anime werden rundum zufrieden mit dem Film sein, alle anderen werden wohl einige verwirrende Momente erleben und mit Perfect Blue nicht allzuviel anfangen können.
Verwirrender Zeichentrick-Thriller
up
-
4
B: Frederick Knott, Patrick Smith Kelly; D: Michael Douglas, Gwyneth Paltrow, Viggo Mortensen; K: Dariusz Wolski; M: James Newton Howard; O: A Perfect Murder; R: Andrew Davis
Ehemann engagiert den Geliebten seiner Frau dieselbe umzubringen.
Es sollte ein spannender Krimiabend werden, aber...
Leider ist dieser Film in jeder Szene vorhersehbar und birgt keine Überaschungen. Der Film wird einzig und allein durch das excellente Zusammenspiel der beiden Hauptdarsteller getragen, der Rest ist Hollywood-Routine. Wer sich also an Michael Douglas schon satt gesehen hatt, der sollte sich doch was anderes anschauen.
Enttäuschend.
up
-
B: Darren Aronofsky; D: Sean Gullette; K: Matthew Libatique; M: Clint Mansell; R: Darren Aronofsky
Überall in der Natur existieren Muster. Viele können
mathematisch beschrieben werden. Steckt auch im Börsengeschehen
ein mathematisches Muster? Oder gar in der Zahl Pi selbst?
Dieser Frage versucht Maximilian Cohen auf den Grund zu gehen. Überzeugt davon auf der Suche nach der Antwort auf alle Fragen dieser Welt zu sein. Haben seine Theorien Hand und Fuss, oder erleben wir nur die Wahnvorstellungen einer gescheiterten Existenz?
Genie und Wahnsinn liegen nah beieinander heißt es und genau das denkt man beim betrachten des Films. Der Zuschauer wird mitgenommen in die bizarre Welt des Max Cohen.
Nicht nur durch die Wahl des Schwarz-Weiß Formats und der eindringlichen Kammarführung, sondern auch durch die excellente Leistung von Sean Gullette wird dieser Film zur etwas anderen Kino-Erfahrung.
Bizarr, genial, wahnsinnig
up
B: Gary Ross; D: Tobey Maguire, Reese Witherspoon, Jeff Daniels, Joan Allen, William H. Macy, J.T. Walsh; K: John Lindley; M: Randy Newman; R: Garry Ross
Der Film mit den bis dato meisten SFX-Szenen ist diesmal kein Action-Reißer sondern eine nette Komödie.
Zwei Teenager der 90er geraten mit Hilfe eines seltsamen Fernsehmechanikers unfreiwillig in die sterile schwarz-weiß Welt der 50er Fernsehserie `Pleasantville'.
Ein Ort wo jeder nur das tut, was im Drehbuch steht. Es gibt keinen Sex und keine Gewalt, die Feuerwehr ist dazu da Katzen von Bäumen zu retten, beim Basketball trifft jeder Wurf den Korb und wenn der Ehemann abends von der Arbeit nach Hause kommt und ruft: `Schatz ich bin zu Hause' tischt die Ehefrau Berge von fettreicher Nahrung auf.
Und in diese biedere und friedliche Idylle kehrt nun mit den beiden Teenies (aus der Zukunft) das Chaos und die Farbe ein. Zunächst durch den Sex, später auch durch Bücher und freie Gedanken. Jeder/s betroffene wird farbig.
Die `Botschaft' hierbei: entdecke dich Selbst, verändere dich, steh zu deinen Gefühlen. Oder so in der Art. Denn das ist auch das Problem des Films: Autor und Regisseur Ross findet einfach nicht den richtigen Ton uns seine Botschaften zu übermitteln. So gibt es zwar einige Hinweise, die aber so aufgesetzt und durchschaubar sind, dass sie eher als netter Gag denn als Mitteilung wirken, wie z.B. das Schild 'No Coloreds' im Schaufenster oder die Bücherverbrennung, die an Fahrenheit 451 erinnnert.
Zudem ist ein Problem, dass die Nebencharaktere weitaus Interessanter sind, als die beiden Hauptdarsteller. Das mag mitunter an den schauspielerischen Fähigkeiten liegen, aber auch am Drehbuch, dass die Beweggründe der beiden Teenager einfach unterschlägt. So wird z.B. nie angesprochen, warum sich die anfangs Sex-hungrige Göre zur fleißigen Leserin wandelt. Der Zuschauer muss das genauso hinnehmen, wie den eigenartigen Fernsehmechaniker, der die Reise ja erst möglich gemacht hat. Warum erfahren wir nicht.
Leider ist das farbige Pleasantville nur unwesentlich chaotischer als es vorher war. Es gibt nun zwar Sex, aber der ist immer noch brav und bieder. Gelächelt wird auch immer noch allerorts.
All diese Probleme werden aber erst nach dem Film bewusst, denn zum einen ist diese Vermischung von Schwarz-Weiss und Farbe faszinierend und technisch perfekt umgesetzt, zum andern sind es die vielen witzigen Einfälle, die den Film zu guter Unterhaltung machen.
Kurzweilige und heitere Unterhaltung, die etwas unter dem Willen nach Tiefgang leidet.
up
last update on