
Der Regenmacher | Reine Nervensache | Roland und Laura im Wald | Die Royal Tenenbaums | Rumhängen | Rush Hour | Rushmore |
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B: Francis Coppola, John Grisham, Michael Herr; D: Matt Damon, Claire Danes, Mickey Rourke, Danny DeVito; K: John Toll; M: Elmer Bernstein; O: The Rainmaker; R: Francis Coppola
Überraschung! Das war die unterhaltsamste und vor allem humorvollste Grisham-Verfilmung, die ich gesehen habe (bis auf Die Kammer habe ich alle gesehen).
Danny DeVito ist für mich der wahre Star des Films. Er ist einfach herrlich. Auch der Kurzauftritt von Mickey Rourke (den ich sonst gar nicht mag) war klasse. Zudem war ich von Claire Danes überrascht, weil sie gar nicht so zu jung aussah wie in R&J und trotz blauer Flecke hinreißend aussah. So viel Lob, aber nur eine 3?! Tja, die Story kennt man halt schon: der "ehrliche kleine Mann" wischt endlich mal den selbstgefälligen reichen Säcken eins aus; die Gerechtigkeit hat wieder einmal Einzug in den Amerikanischen Gerichtssaal gehalten. Auch an diesen tragisch sentimentalen Schlussplädoyers (*drückaufdietränendrüse*) habe ich mich schon sattgesehen.
Die exzelenten Darsteller und die flüssige Erzählung machen den Film zum Schmunzelgerichtsfilm.
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B: Peter Tolan, Harold Ramis, Kenneth Lonergan; D: Robert de Niro, Billy Crystal; K: Stuart Dryburgh; M: Howard Shore; O: Analyze This; R: Harold Ramis
Was macht ein Mafia-Boss wenn er die Durchsetzungskraft verliert und
Angst vor seinen Feinden bekommt? Das was alle anderen auch tun: er
geht zum Psychiater. Man kann sich leicht vorstellen in welche
Verlegenheiten das einen Psychiater bringen kann.
Der Film lebt vor allem von seinen beiden Hauptdarstellern. De Niro und Crystal sind einfach die perfekte Besetzung. Wenn der Mafia-Darsteller schlechthin verzweifelt in Tränen ausbricht, so ist allein das schon komisch. Überdies wartet das Drehbuch aber auch mit intelligenten Wortwechseln auf, so dass fuer gute Unterhaltung im wahrsten Sinn des Wortes gesorgt ist.
Spritzige Dialoge und ein brilliant selbstironischer De Niro
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B: Jaan Tätte, Arko Okk; D: Andrus Vaarik, Piret Kalda, Jaan Tätte; K: Dimitri Yermakov; M: Jukka Linkola; O: Ristumine Peateega; R: Arko Okk
Das junge Paar Roland und Laura reisen per Anhalter und werden mitten auf dem Land abgesetzt. Sie marschieren zum nächsten Hof und bitten um die Möglichkeit zum Übernachten. Der Bewohner des Hofes ist allerdings ein sehr seltsamer Mann. Er erlaubt der hübschen Laura sich aufzuwärmen, Roland aber solle weiter zum Stall und sich dort einrichten. Das gefällt den beiden natuerlich gar nicht so gut. Ein langes hin und her nimmt seinen Lauf, bei dem sich letztlich herausstellt, dass der eigenartige Mann seit kurzem auf Laura wartet, seit er ihr Foto in einem Magazin gesehen hat und obendrein von einem goldenen Fisch ganze 4 Milliarden Dollar als Dank für dessen Freilassung bekommen hat. Er bietet Roland eine Milliarde US-Dollar, wenn er Laura bei ihm lässt. Laura bittet er bei ihm zu bleiben und gemeinsam die restlichen 3 Milliarden Dollar für ein gemeinsames Leben im Übeerfluss zu verwenden. Die beiden verliebten kommen schwer ins Grübeln...
Arko Okk hat einen wunderbaren, märchenhaften Film geschaffen, der einen ganz in seinen Bann zieht. Die Geschichte basiert auf einem in Estland sehr erfolgreichem Theaterstück. So wirken auch viele Szenen wie in einem Kammerspiel. Die drei Darsteller sind ganz ausgezeichnet. Insbesondere beeindruckt Andrus Vaarik als verschrobener Einsiedler.
Kamara und Schnitt harmonieren perfekt, so dass mystische Landschaftsaufnahmen, der Enge der kleinen Zimmer entgegenstehen und durch einige witzige Einfälle die Wohnung mit samt Bewohner irgendwie verzaubert scheint.
Ein wirklich schöner Film.
(Gesehen auf dem 49. Filmfestival Mannheim/Heidelberg)
Phantasievoll und poetisch mit bizarrem Humor
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B: Wes Anderson, Owen Wilson; D: Gene Hackman, Anjelica Huston, Ben Stiller, Gwyneth Paltrow, Luke Wilson, Owen Wilson, Danny Glover, Bill Murray; K: Robert D. Yeoman; M: Mark Mothersbaugh; O: The Royal Tenenbaums; R: Wes Anderson; FSK: ab 12
Schon mit Rushmore hat uns Wes Anderson seinen eigenartig skurrilen Sinn für Humor dargelegt und nun hat er in Die Royal Tenenbaums zudem eine herausragende Besetzung gewonnen.
Die drei Kinder von Royal Tenenbaum, Richie, Margot und Chas, sind alle Genies. Der eine legendärer Tennisprofi (nimmt deshalb auch niemals sein Strinband ab), die andere begnadete Theaterautorin und der dritte Finanzexperte. Und sie alle betreiben ihre Berufe seit frühester Kindheit. Royal jedoch war ein schrecklicher Vater und seine Frau Ethel warf ihn vor Jahren hinaus. Als sie jedoch endlich wieder einen passenden Mann kennenlernt, will Royal seine Familie zurück. Unter dem Vorwand er habe nur noch 6 Wochen zu leben, zieht er wieder ins Familienhaus ein...
Die Tenenbaums haben alle einen an der Macke. Jeder spinnt auf seine liebenswerte Weise. Dabei hat Wes Anderson die Charaktere aber nicht soweit überzogen, dass sie unglaubwürdig werden. Immer hat man das Gefühl so jemanden könnte es tatsächlich irgendwo da draussen geben. Leider hat der Film ein paar kleine Längen, die allerdings teilweise daraus rühren, dass Anderson sich eben Zeit nimmt seine Geschichte zu erzählen und seinen Schauspielern viel Platz lässt sich zu entfalten. Die Darstellerleistungen sind wirklich grandios. Dabei zeigt Bill Murray mal wieder welch großartiger Komiker er ist. Versteckt hinter einem dichten Vollbart blitzt aus seinen Augen der Witz. Wunderbar auch der Gag, dass der Tennisprofi Richie sein Stirnband wirklich nie ablegt. Man könnte ständig schreien so komisch wie das aussieht.
Alles in allem steckt hier wirklich der Humor im Detail. Das ist keine Ein-Witz-ein-Lacher-Komödie, sondern eine gelassen gehaltene Skurilitätensammlung zum lachen und schmunzeln.
Witziges, sehr skurriles Ensemblekino
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B: Olga Dabrowska, Petr Selenka; D: Labina Mitevska, Jitka Schneiderová, Ivan Trojan, Dana Sedláková, Hana Maciuchová; K: Richard Rericha; M: Jan P. Muchov; O: Samotári; R: David Ondrícek
Hanka und Petr werfen eine Münze, ob sie noch zusammenbleiben sollen. Robert sucht eine Familie, die für sein Reisebüro einer Japanischen Gruppe einen typisch tschechischen Haushalt vorführt. Vesna aus Macedonien ist nach Prag gekommen, weil man hier am besten UFOs beobachten kann. Ondrej ist vernarrt in Hanka ansonsten aber verheiratet mit zwei Kindern. Und Jakub ist ständig am Kiffen, dadurch zwar immer gut drauf, doch sein Gedächtnis hat ziemlich darunter gelitten. Und alle diese Leben hängen zusammen.
Das wunderbare an diesem Film ist, das alles echt scheint. Bei all den ungewöhnlichen Ereignissen klingt doch nichts abwegig oder unmöglich. Das ist sicher den gut ausgearbeiteten Charakteren zu verdanken. Liebenswerte Menschen, traurige Gestalten, Leute wie du und ich. Und schön wie wieviel wunderbare junge Darsteller die Tschechische Republik zu bieten hat.
Der Film ist herrlich leicht, locker und unverkrampft erzählt. Viel Wortwitz steckt in den Dialogen und eine Menge Situationskomik sorgt für viele Lacher.
Ein wundervoller Film. dem zu wünschen ist, dass er auch den Weg in deutsche Kinos findet.
(Gesehen auf dem 49. Filmfestival Mannheim/Heidelberg)
Erfrischend humorvolle Beziehungskomödie
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B: Ross LaManna, Jim Kouf, Jeff Nathanson; D: Jackie Chan, Chris Tucker; K: Adam Greenberg; M: Lalo Schifrin; R: Brett Ratner
Was erwartet man von einem Jackie Chan Film? Spass, klasse Stunts und eine tolle Choreographie der Kampfszenen. Genau das bietet Rush Hour. Und obendrein noch die Labertüte Chris Tucker (Das fünfte Element) als zusätzliche Lachnummer.
Zwar ist Rush Hour nicht Chans bester Film, aber immer noch gut genug für einen vergnüglichen Kinoabend. Und wie gesagt, es geht hier nicht um eine anspruchsvolle Story sonder ums schlichte Vergnügen, also:
Hirn aus, zurücklehnen und einfach unterhalten lassen
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B: Wes Anderson, Owen Wilson; D: Jason Schwartzman, Bill Murray, Olivia Williams; K: Robert D. Yeoman; M: Mark Mothersbaugh, Pete Townshend; R: Wes Anderson; FSK: ab 6
Max Fisher ist Schüler der Elite-Highschool Rushmore. Er ist Vorsitzender der Rushmore Bienenzüchter, Gründer der Theatergruppe, Präsident des Fechtvereins, des Debattierclubs, des Gokartclubs, etc. pp. ...
Leider bleibt ihm wegen all dieser Aktivitäten keine Zeit mehr für die Schule, so dass er der schlechteste Schüler der ganzen Highschool ist.
Neben seiner Gabe gute Theaterstücke zu schreiben hat der 15 jährige eine fast magische Überzeugungsfähigkeit. Er ist mit der Lehrerschaft per Du, der Rektor ist fast ein Freund und der reiche Mäzen Blume ist ein echter Kumpel. Doch dann verliebt er sich in die neue Lehrerin Miss Cross. Unbeirrt schreitet er zur Eroberungstat, hat jedoch nicht damit gerechnet, dass die Frau nicht die gleichen Gefühle für ihn hegt. Zu allem Überfluss hat sich auch Freund Blume in die hübsche verguckt, mit mehr Erfolg ...
Filme wie Rushmore sind selten. Da kann der Kinosessel noch so unbequem sein, man versinkt in ihm, fühlt sich wohl und vergisst für einige Zeit die Welt drumherum. Trotz der Aneinanderreihung von Bizarritäten meint man das echte Leben vor sich zu sehen. Sind die Charaktere auch noch so skurril, so sind sie doch liebenswert und lebendig.
Der noch ziemlich unbekannte Wes Anderson hat hier eine grandiose Inszenierung abgeliefert, man sollte ihn auf jedenfall im Gedächtnis behalten, denn die Besetzungsliste seines nächsten Films The Royal Tenenbaums liest sich vielversprechend.
Neben dem umwerfend guten Drehbuch und den hervorragenden Darstellerleistungen der gesamten Besetzung wirkt der Film auch durch die wunderbar zusammengestellte Musik aus den 60ern so symphatisch. So sitzt man mit einem verzücktem Lächeln im Gesicht mit wippendem Fuß im Kinosessel und bestaunt verwundert die seltsame Geschichte, die einem da erzählt wird. Dabei gibt es so viel zu entdecken und zu hören, dass man den Film wohl mindestens zweimal sehen muss, damit einem auch nichts entgeht.
Da der Film mit beachtlicher Verspätung (3 Jahre) in die deutschen Kinos gekommen ist, muss man auf die DVD auch gar nicht lange warten, um sich den Film so oft wie möglich ansehen zu können. Wer das Kino vorzieht, der kaufe sich umgehend eine Karte!
Brilliant hintergründige Komödie
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