
Faculty | Fantasia 2000 | Felicia, mein Engel | Fiasko | Fight Club | Flashback - Mörderische Ferien | From Hell |
-
B: David Wechter, Bruce Kimmel, Kevin Williamson; D: Elijah Wood, Salma Hayek, Famke Janssen, Piper Laurie, Robert Patrick; K: Enrique Chediak; M:Marco Beltrami; O: The Faculty; R: Robert Rodriguez
Teenager-Horror ist im Moment ziemlich angesagt. Und wenn er nicht so lahm wie z.B. Düstere Legenden daherkommt macht er auch Spass.
Durch den ganzen Film zieht sich ein lockerer Humor. Im Grunde werden hier die klassischen Teenie-Serien wie Beverly Hills 90210 gründlich auf den Arm genommen.
Der Horror kommt für einen Rodriguez erstaunlich unblutig daher, und lässt ein angenehmes Kribbeln entstehen.
Es wird auch nicht gezögert offen darüber zu reden bei welchen Kultfilmen man munter abgekupfert hat.
Ein wirkliches Hightlight des Genres ist der Film aber in seiner exquisiten Besetzung der "Erwachsenen" Nebenrollen. So sind Salma Hayek und Famke Janssen derartig gegen ihren Typ besetzt, dass man einige Schwierigkeiten hat sie zu erkennen. Alle Darsteller legen eine klasse Leistung hin.
Allen denen der Film zu lustig war und die sich lieber mehr grusel wollen, kann ich nur das "Original" Invasion of the body snatchers bei uns Die Körperfresser kommen von 1978 empfehlen (wiederum ein Remake von der 1956'er Version, die bei uns Die Dämonischen genannt wurde).
Lustig-lockeres Gruselvergnügen
up
-
B: Hans Christian Andersen, Don Hahn, Irene Mecchi, David Reynolds; M: Paul Dukas, Edward Elgar, George Gershwin, Ottorino Respighi, Camille Saint-Saëns, Dmitri Shostakovich, Igor Stravinsky, Ludwig van Beethoven; R: James Algar, Gaetan Brizzi, Paul Brizzi, Hendel Butoy, Francis Glebas, Eric Goldberg, Pixote Hunt
Die einzige Episode die vom Original Fantasia aus dem Jahre 1940 (!!) in dieser Fortsetzung erhalten blieb ist die vom Zauberlehrling (Micky Mouse). Schon wie im damaligen Meisterwerk werden eindrucksvoll die Möglichkeiten des Zeichntrickfilms demonstriert. So bekannte Musik wie Beethovens 5. hat jeder schonmal gehört. Gesehen hat man sie jedoch selten. Fantasievoll und mit zeichnerischer Perfektion, wurde hier auf die Leinwand komponiert. Die Entscheidung den Film nur im IMAX Format zu zeigen finde ich hervorragend, denn so wirken die fantastischen Bilder fast überwältigend und die bombastische Tonanlage im IMAX Kino sorgt dafür, dass man schon ins Live-Konzert der Berliner Philharmoniker gehen muss, will man eine bessere Qualität.
Die Interpretation der Musik in bildliche Darstellung ist sehr gelungen. Man mag sicher über einige inhaltliche Fragen streiten, wie z.B. die fliegenden Wale zu den 'Pinien von Rom'. Die Bilder werden jedoch in ihrer Schönheit, Rhythmik und Faszination der Musik gerecht.
So ist der Film eine gute Gelegenheit für Musikliebhaber, diese einmal in anderem Licht zu betrachten. Für Filmliebhaber ohnehin ein Muss.
Die kleinen Zuschauer allerdings sollte man mit diesem Werk nicht überfordern. Dieser Disney Film ist für die kleinsten insgesamt wohl nicht geeignet.
Für den Rest bleibt nur zu sagen: auf ins IMAX nach Speyer
Harmonie von Bild und Ton in Perfektion
up
-
B: Atom Egoyan, William Trevor (Roman); D: Bob Hoskins, Arsinée Khanjian, Elaine Cassidy; K: Paul Sarossy; M: Mychael Danna; O: Felicia's Journey;R: Atom Egoyan
Die junge Irin Felicia ist in England auf der Suche nach dem Vater ihres Kindes. Seinen Angaben zufolge arbeitet er in einer Rasenmäherfabrik, doch in Wirklichkeit ist er in die britische Armee eingetreten und gilt deshalb zu Hause als Verräter. Auf ihrer Suche begegnet Felicia zufällig dem netten, unscheinbaren Kantinenleiter Hilditch. Der allerdings hat schon einige male die Bekanntschaft mit jungen Frauen gemacht ...
Egoyan schafft es nach Das süße Jenseits erneut ein Meisterwerk abzuliefern, dass sich ganz auf die Charaktere konzentriert. Ohne Effekthascherei und oberflächliche Brutalität werden die Abgründe der Seele ausgeleuchtet. Mit Rückblenden, harten Schnitten und den beiden unterschiedlichen Landschaften Irlands und Industrie-Englands wird eine fast mystische Atmosphäre heraufbeschwört. Die Spannung schleicht sich nahezu unerträglich langsam heran. Und der Zuschauer ahnt schon lang vor der verzeifelten Felicia das drohende Unheil. Die Auflösung kommt schön überraschend daher.
Die beiden Hauptdarsteller sind umwerfend gut. Für Bob Hoskins grandiose Leistung sind eigentlich keine Worte zu finden. Die Musik ist wie immer bei Egoyan, dank Mychael Danna hervorragend eingesetzt.
Grandios gespielte Suspense-Charakterstudie
up
-
B: Ragnar Bragason; D: Róbert Arnfinnsson, Margrét Ákadóttir, Kristbjörg Kjeld Silja Hauksdóttir, Eggert Þorleifsson, Björn Jörundur Friðbjörnsson, Ólafur Darri Ólafsson; K: Ágúst Jakobsson; M: Bardi Jóhansson; O: Fíaskó; R: Ragnar Bragason
Eine Wohnung mit drei Bewohnern: Großvater, Mutter und Tochter. Keinen interessiert was der andere macht, doch jeder erlebt so einiges Verrückte. Keiner weiß was der andere macht und doch hätte nur ein klein wenig gefehlt und alle hätten von den Erlebnissen der anderen erfahren.
Der einsame Großvater buhlt um eine leicht schizophrene oder auch nur von immenser Vergesslichkeit geplagte gealterte Filmschauspielerin. Die Mutter verehrt den Fernsehprediger ihrer kleinen Gemeinde, der jedoch ein ziemlicher Scharlatan ist. Die Tochter schließlich schlägt sich mit ihren zwei Freunden herum, der eine Seemann, der andere Bankangestellter.
Ragnar Bragason hat diese kleinen schwarzhumorigen Geschichten geschickt miteinander verwoben und leichfüßig inszeniert. Die sehr guten Darsteller verkörpern die schrägen Charaktere auch in den bizarrsten Situationen mit viel Liebe. Das Drehbuch weißt einige witzige Einfälle auf. Man fühlt sich zwar stark an Filme wie Short Cuts erinnert, durch die besondere isländische Atmosphäre bewahrt der Film jedoch seine Eigenständigkeit.
(Gesehen auf dem 49. Filmfestival Mannheim/Heidelberg)
Witzig-skurril erzählt
up
-
B: Jim Uhls, Chuck Palahniuk (Roman); D: Edward Norton, Brad Pitt, Meat Loaf, Helena Bonham Carter, Jared Leto, Zach Grenier; K: Jeff Cronenweth; M: The Dust Brothers; R: David Fincher
Die Eingangsequenz ist umwerfend. Überhaupt ist die erste halbe Stunde visuell beeindruckend, damit hat sich David Fincher (Alien³, Sieben) mittlerweile einen Namen gemacht. Leider baut der Film im weiteren in dieser Hinsicht etwas ab. Fincher spielt jedoch einfallsreich mit den Mitteln des Kinofilms. So lässt er z.B. in einer Szene erklären wie ein Kinofilm vorgeführt wird, bzw. wurde (auch in der Kinotechnik gibts Fortschritt!).
Die wirklich interessante Idee, dass mit ihrem Leben unzufriedene Männer sich nachts zum Prügeln treffen und damit ihre Identitätskrise bewältigen, gleichzeitig aber dem Drahtzieher und Gründer dieses Fight Clubs als Rekruten für seine terroristische Organisation dienen, tritt leider mit der Auflösung im Höhepunkt des Films in den Hintergrund. Ab diesem Moment ist ein Großteil der Spannung aus der Handlung, zumal die Auflösung ein wenig unrealistisch erscheint. So verlässt man mit einem leichten Strinrunzeln den Saal, welches den positiven Gesamteindruck aber nicht beträchtlich mindert.
Nebenbei bemerkt liefert Brad Pitt mal wieder ein Glanzleistung ab. Eigentlich am interessantesten ist jedoch die Leistung von Helen Bonham Carter.
Inhaltlich und visuell provokant
up
-
B: Jimmy Sangster, Natalie Scharf; D: Valerie Niehaus, Xaver Hutter, Alexandra Neldel, Simone Hanselmann, Elke Sommer; K: Peter Jochen Krause; M: Siggi Müller; R: Michael Karen
Als kleines Kind musste Jeanette mit ansehen wie ihre Eltern von einem Serienmörder umgebracht wurden. Nach jahrelanger psychiatrischer Behandlung darf sie nun das erste mal in die weite Welt und soll drei verwöhnten, reichen Kindern Nachhilfe in Französich geben. Schon bald scheint jedoch der Sichelmörder aus Ihrer Kindheit wieder aufgetaucht zu sein ...
Der Versuch Scream noch einmal auf deutsch zu drehen ist natürlich gescheitert, aber die Ansätze sind durchaus vielversprechend. Die Atmosphäre stimmt, die Darsteller sind gar nicht so schlecht, wie Ihre Herkunft aus Fernsehseifenopern vermuten lässt, die Sichel ist schön scharf und auch Anflüge von Witzigkeit sind zu erkennen.
Was allerdings fehlt ist Tempo. Zudem gibt es bis auf die Auflösung keinerlei Überraschungen oder Höhepunkte; auch nicht aus filmhandwerklicher Sicht. Abgesehen von Elke Sommer leider alles nur Durschnitt.
Gar nicht mal so schlecht. Es fehlt aber an Spritzigkeit
up
-
B: Terry Hayes, Rafael Yglesias nach dem Comic von Alan Moore (Autor), Eddie Campbell (Zeichner); D: Johnny Depp, Heather Graham, Ian Holm, Robbie Coltrane; K: Peter Deming; M: Trevor Jones, Marilyn Manson; R: Albert Hughes, Allen Hughes; FSK: ab 16
Wieder einmal wurde von der Presse völlig unbemerkt ein herrausragendes Werk Literatur für die große Leinwand umgesetzt. Wieder einmal wird eine Adaption der Vorlage nicht gerecht. Dennoch ist From Hell ein hervorragender Film geworden. Erzählt wird der weitläufig bekannte Fall von Jack the Ripper.
Ein großes Lob geht zunächst an die Kamera. Die Atmosphäre ist dick wie Londoner Nebel. Und so dreckig und unheimlich, dass einem der Gestank fast in die Nase zu kriechen scheint, hat man diese Stadt selten im Kino gesehen. Auch die exzellenten Darsteller tragen ihren Teil zum Gelingen des Films bei. Besonders Ian Holm und Robbie Coltrane bestechen.
Einziges Manko, dass empfindlichere Seelen abschrecken wird, und deshalb hier nicht verschwiegen werden soll, ist die sehr blutige Art des Films. Doch will man die Geschichte von Jack the Ripper halbwegs realistisch umsetzen, bleibt einem kaum eine Wahl. Die Spannung des Films wirkt jedoch keineswegs allein aus solchen blutigen Momenten. Die gruseligste Szene lässt einem die Gänsehaut kribbeln, wenn genannter Jack uns seinen irren, doch bestimmten Blick zeigt.
Intensiv, unheimlich, aufreibend
up
last update on